Der Kleinbauernverein UNAC, die Partnerorganisation von INKOTA in Mosambik, unterstützt Bäuerinnen und Bauern dabei, Saatgut zu vervielfältigen und traditionelle Sorten zu
bewahren. Denn in Mosambik ist der freie Austausch von Saatgut gefährdet. Kleinbäuerinnen und -bauern sollen patentiertes oder zertifiziertes Hybrid-Saatgut nutzen, wenn es nach dem Willen der Agrar-Großkonzerne und der Regierung geht. Dadurch geraten sie in Abhängigkeit von den Produkten der Konzerne.
Schwerpunkte des Projekts sind immer noch der Zugang zu lokalem, an die regionalen Bedingungen angepasstem Saatgut, agrarökologischer Anbau und damit die Sicherung und Verbesserung der Ernährung.
In der Projektregion wurden im letzten Jahr in 2 Distrikten 2 Saatgutbanken für die Bauern und Bäuerinnen der Umgebung gebaut, in denen das Saatgut und auch die Ernte sicher und trocken gelagert werden können. Eine weitere Saatgutbank in einem weiteren Distrikt befindet sich im Aufbau. Im letzten Jahr haben zudem mehrere Saatgutbörsen/Saatgutmärkte stattgefunden, bei denen die Bauern und Bäuerinnen ihr Saatgut untereinander getauscht oder auch ver- und gekauft haben. So konnten lokale Sorten in der Region für alle zugänglich gemacht werden. Im letzten Jahr wurde außerdem eine Evaluierung durchgeführt, die bestätigt hat, dass sich die Ernährungslage für viele Familien seit Beginn des Projekts verbessert hat, da sie mehr und auch vielfältiger anbauen. UNAC, unsere mosambikanische Partnerorganisation, weitet das Projekt bzw. den Ansatz der Saatgutvermehrung auch auf andere Distrikte und Regionen aus.
Neben der Vervielfältigung von Saatgut werden die Bauern und Bäuerinnen auch weiterhin zu agrarökologischen Methoden geschult, also zum Beispiel zur Herstellung von organischem Dünger oder organischen Pflanzenschutzmitteln, zum Anlegen von Mischkulturen oder anderen Bodenschutzmaßnahmen. Dies ist gerade auch im Hinblick auf den Klimawandel wichtig, der in Mosambik vielerorts stark zu spüren ist (veränderte Regenzeiten, längere Dürreperioden, etc.).