Aktuelle Projekte

Grundsätzlich arbeiten Weltläden nach dem Motto: „Eure Almosen könnt ihr behalten, wenn ihr faire Preise bezahlt!“. Das heißt, dass Menschen nicht länger von europäischer Entwicklungshilfe abhängig sein müssen, wenn wir sie so anständig bezahlen, wie wir das auch für uns erwarten.

Wir wissen aber auch, dass sich solche Abhängigkeiten nicht über Nacht auflösen lassen und postkoloniale Strukturen aach wie vor existieren. Deshalb haben wir uns entschieden unsere Gewinne in Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekte zu investieren.

Gegenwärtig werden vom Laden folgende Projekte unterstützt:

Itamba ist ein Verein mit engen persönlichen Verbindungen zur Itamba Secondary School in Tansania und hält Bildung für die beste Hilfe zur Selbsthilfe. Deshalb unterstützt der Verein begabte, aber mittellose Schüler*innen dabei, ihre Schulbildung an der Itamba Secondary School, eine Ausbildung und/oder ein Studium zu finanzieren.

Der Kleinbauernverein UNAC, die Partnerorganisation von INKOTA in Mosambik, unterstützt Bäuerinnen und Bauern dabei, Saatgut zu vervielfältigen und traditionelle Sorten zu
bewahren. Denn in Mosambik ist der freie Austausch von Saatgut gefährdet. Kleinbäuerinnen und -bauern sollen patentiertes oder zertifiziertes Hybrid-Saatgut nutzen, wenn es nach dem Willen der Agrar-Großkonzerne und der Regierung geht. Dadurch geraten sie in Abhängigkeit von den Produkten der Konzerne.

Schwerpunkte des Projekts sind immer noch der Zugang zu lokalem, an die regionalen Bedingungen angepasstem Saatgut, agrarökologischer Anbau und damit die Sicherung und Verbesserung der Ernährung.

In der Projektregion wurden im letzten Jahr in 2 Distrikten 2 Saatgutbanken für die Bauern und Bäuerinnen der Umgebung gebaut, in denen das Saatgut und auch die Ernte sicher und trocken gelagert werden können. Eine weitere Saatgutbank in einem weiteren Distrikt befindet sich im Aufbau. Im letzten Jahr haben zudem mehrere Saatgutbörsen/Saatgutmärkte stattgefunden, bei denen die Bauern und Bäuerinnen ihr Saatgut untereinander getauscht oder auch ver- und gekauft haben. So konnten lokale Sorten in der Region für alle zugänglich gemacht werden. Im letzten Jahr wurde außerdem eine Evaluierung durchgeführt, die bestätigt hat, dass sich die Ernährungslage für viele Familien seit Beginn des Projekts verbessert hat, da sie mehr und auch vielfältiger anbauen. UNAC, unsere mosambikanische Partnerorganisation, weitet das Projekt bzw. den Ansatz der Saatgutvermehrung auch auf andere Distrikte und Regionen aus.

Neben der Vervielfältigung von Saatgut werden die Bauern und Bäuerinnen auch weiterhin zu agrarökologischen Methoden geschult, also zum Beispiel zur Herstellung von organischem Dünger oder organischen Pflanzenschutzmitteln, zum Anlegen von Mischkulturen oder anderen Bodenschutzmaßnahmen. Dies ist gerade auch im Hinblick auf den Klimawandel wichtig, der in Mosambik vielerorts stark zu spüren ist (veränderte Regenzeiten, längere Dürreperioden, etc.).

Der Schulverein Uganda e.V. unterstützt die Victorian High School Entebbe in Uganda.Sie wurde 2006 vom Verein gegründet und soll es auch besonders Mädchen ermöglichen, einen guten Schulabschluss zu erlangen welcher einen Zugang zum Studium ermöglicht. Der Schulverein hat primär die Aufgabe, die Schule zu fördern und Projekte zu initialisieren.

Gelder wurden u.a. für die Renovierung der Klassenräume und die Aufwertung der Unterkünfte (Boarding-Bereich) der Mädchen, sowie deren WCs genutzt.

Unser aktuelles Projekt besteht darin, die Setzlinge, welche die Frauengruppe mit Hilfe von drei Studenten der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde aufgezogen haben, in diesem Jahr zu pflanzen. Wir haben uns vorgenommen 10 ha dieses Jahr wieder aufzuforsten, wofür wir ca. 7.000 Setzlinge brauchen. Davon sind 4.000 schon vorhanden, so dass wir nur noch 3.000 kaufen müssen. Bei der Wiederaufforstung handelt es sich um die Pflanzung von ursprünglichem Wald – und Fruchtbäumen, wie Karité, Kapok, Baobab, Akazien, Iroko, etc…, welche leider durch Abholzung langsam aus den Wäldern der Region verschwinden. Unser Wiederaufforstungsprojekt ist ein
Generationsvertrag, der auch für spätere Generationen von Nutzen sein wird, denn wir werden die Früchte von manchen dieser Bäume nicht erleben.

Die Regenzeit in der Zentralregion von Togo, wo Balanka liegt, beginnt jetzt im Mai. In Togo wird seit 1977 der nationale Baumpflanztag am 1. Juni gefeiert. Togo hat sich auf die Fahnen geschrieben, voraussichtlich eine Milliarde Bäume bis 2030 zu pflanzen. Wir machen auch mit und werden unsere Setzlinge am 01. Juni 2024 in feierlicher Stimmung mit den Frauen und Freiwilligen pflanzen. Wir werden dabei auch die Bevölkerung von Balanka zu diversen ökologischen und Umweltthemen sensibilisieren. Dafür haben wir schon Umweltaktivisten gewonnen. Koko Affo Tenin

www.balanka.org

Außerdem ist der Aktionsladen Mitglied bei Oikocredit, einer internationalen Genossenschaft, die sich für weltweite Gerechtigkeit einsetzt, indem sie Kirchen und andere motiviert, ihre Rücklagen sozial verantwortlich zu investieren und damit benachteiligten Menschen durch Kredite eine Chance auf wirtschaftliche Eigenständigkeit zu geben.